Zyklusgeschehen / Leben entsteht
In den fruchtbaren Jahren der Frau lassen sich monatlich wiederkehrende zyklische Veränderungen im Körper beobachten. Hormone sind die Ursache. Die Botenstoffe, so werden Hormone auch genannt, werden von Körperdrüsen produziert und ins Blut ausgeschüttet.
Über das Blut gelangen sie an ihre Wirkorte. Sie sind in geringsten Konzentrationen wirksam und unterliegen fein aufeinander abgestimmten Regulationsmechanismen. Die Bildungs- und Wirkorte der weiblichen Hormone sind der Hypothalamus (eine kleine Zwischenhirnregion), die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) und die Eierstöcke (Ovarien). Für die Fortpflanzung spielen die folgenden sechs Hormone eine entscheidende Rolle:
- Das "Chefhormon" der Sexualität ist das GnRH (Gonadotropin Releasing-Hormon). Es wird im Hypothalamus gebildet und regt die Hypophyse an, die Fruchtbarkeitshormone FSH und LH freizusetzen.
- Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen wird in den heranreifenden Eibläschen (Follikeln) in den Eierstöcken (Ovarien) produziert. Je weiter der Follikel während seiner Entwicklung heranreift, umso mehr wird von diesem Hormon in das Blut ausgeschüttet. Die Östrogene bewirken den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) und die Verflüssigung des Sekrets im Gebärmutterhals.
- Das follikelstimulierende Hormon (FSH) verursacht die Eireifung. Es wird in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) gebildet. FSH regt die Bildung von Östrogenen in den Eibläschen an und stimuliert die Bildung und Aktivität von Zellen im Inneren des Follikels (Granulosazellen). Sie stehen mit der Eizelle in Verbindung und versorgen sie mit Nährstoffen.
- Das luteinisierende Hormon (LH) löst den Eisprung aus. Es wird wie das FSH in der Hirnanhangdrüse produziert. In der zweiten Zyklushälfte stimuliert es die Produktion von Progesteron
- Progesteron wird in der zweiten Zyklusphase gebildet und dient dazu, die Gebärmutterschleimhaut zu erhalten. Außerdem bewirkt es den Anstieg der Basaltemperatur nach dem Eisprung. Es wird im Gelbkörper produziert. Der Gelbkörper entsteht aus dem Follikel nach dem Eisprung im Eierstock (Ovar).
- Das humane Choriongonadotropin (hCG) ist das Schwangerschaftshormon. Es wird in den Zellen der Schwangerschaftshülle gebildet. Es regt die Freisetzung von Progesteron im Gelbkörper an, bis die Plazenta die Progesteronproduktion selbst übernehmen kann.
Ein Zyklus dauert im Allgemeinen zwischen 23 und 35 Tagen, im Idealfall 28 Tage. Er beginnt am ersten Tag der Menstruationsblutung und endet am Tag vor der nächsten Blutung. Der Zyklus wird in zwei Phasen eingeteilt: Die erste Phase beginnt am 1. Tag der Menstruationsblutung und endet mit dem Eisprung (Ovulation), die zweite Phase (Lutealphase) fängt nach dem Eisprung an und hört mit dem Eintreten der nächsten Menstruation auf.