Samenzellbildung

Die Samenzellen (synonym dafür werden auch die Begriffe Spermazellen und Spermatozoen verwendet) werden in einem komplexen Gangsystem produziert. Die Samenzellen müssen in den Samenkanälchen ständig neu produziert werden. Bei den Frauen sind dagegen die Eizellen (ca. 400 000) bereits bei der Geburt vorhanden. Daher ist verständlich, das die Qualität des Spermas variiert und von äußeren Einflüssen abhängig ist (Infektionen, Umweltgiften, Medikamenten).

Die Samenkanälchen sind mehrschichtig durch verschiedene Zellen ausgekleidet. Innerhalb von circa drei Monaten wandern die außenliegenden Zellen zur Mitte des Samenkanälchens. Bei dieser Wanderung kommt es zur Reduktionsteilung (Meiose) und zur Gestaltänderung der Spermien. Die ursprünglich runden Zellen strecken sich und man erkennt einen Kopf (enthält die genetische Erbinformation), ein Mittelstück (Motor), sowie einen langen Schwanz (Flagellum). Bedenkt man den Bildungszeitraum von drei Monaten ist es verständlich, warum beispielsweise bei einer Kinderwunschbehandlung das Sperma in größeren zeitlichen Abständen untersucht wird.

Die ständig nachgebildeten Spermatozoen wandern nun in ein Gangsystem, das dem Hoden direkt aufsitzt und Nebenhoden (Epididymis) genannt wird. In diesem zwei bis vier Meter langen dicht aufgeknäulten Gang reifen die Spermien aus und werden gespeichert. Bei der Ejakulation (Samenerguss) wird der größte Teil der Spermien, die sich in den Nebenhoden befinden, über den Samenleiter, die Prostata und die Harnröhre innerhalb sehr kurzer Zeit herausgeschleudert. Dieser Vorgang findet nicht immer gleich gut statt. Variationen in der in der Menge des Ejakulats, sowie in die Anzahl der Spermien sind daher normal.

Im Hoden ist aber nicht nur das Gangsystem zur Bildung von Spermien, sondern zwischen diesen Gängen befinden sich auch die sogenannten Leydigzellen. In ihnen wird das männliche Hormon Testosteron gebildet. Es ist verantwortlich für das Muskelwachstum, die männliche Körperbehaarung, die tiefe Stimme und auch die Samenzellproduktion. Das System der hormonproduzierenden Zellen ist nicht so anfällig wie die Samenzellproduktion (Spermatogenense). Bei Männern mit reduzierter Spermienproduktion finden sich oft normale Testosteronwerte. Die Libido und Potenz eines Mannes sagen oft nichts über seine Zeugungsfähigkeit aus.

Bei der Samenzellproduktion spielen die Hypophysenhormone FSH und LH eine wichtige Rolle. Während sie bei der Frau die Follikelreifung und den Eisprung bedingen, sind sie beim Mann für die Samenzellbildung zuständig. FSH stimuliert direkt die Samenkanälchen, LH bedingt die Bildung von Testosteron.

Samenzellenbildung

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